Felix Strasser arbeitete von März 2014 bis zu seinem plötzlichen Tod am 5. Oktober 2017 als Theaterpädagoge an der HTWG Konstanz.

                                                                                                                                                                       


Felix bedeutete mir sehr viel. Man konnte zu ihm gehen mit jedem Problem, es mit ihm besprechen und sich helfen lassen. Doch er mischte sich nie weiter ein als man sich geöffnet hat. Der Stundenplan der letzten Semester war sehr voll, doch er war der Grund warum ich jedesmal ins Radio oder in die Band kam und vergaß, dass ich eigentlich schon keine Energie mehr hatte. Durch ihn habe ich gelernt erwachsen mit Problemen und Kritik umzugehen. Felix hob meine, schon stark vorhandene, Begeisterung noch um ein zehnfaches. Ich habe durch Felix soviel wunderbare Menschen kennengelernt. Ich vermisse ihn.

Jasmin Fink


Felix hat mich bei meiner Erstsemestereinführung mit seiner offenen Art so beeindruckt, dass er mich sofort für das Theater begeistert hat. Dort hat er uns gefordert und gefördert und aus Fremden sind gute Freunde geworden, sodass mir das Theater viel Kraft für den Alltag gab. Besonders prägend war für mich auch die Zeit in der ich mit ihm organisiert und gearbeitet habe; erst beim Aufbau des Kulturtickets und dann als seine Hiwine. Wir haben gemeinsam den Sommer über das Stück geschrieben, welches wir nun ohne ihn auf die Bühnen bringen werden. Bei Felix wurde ich das erste Mal nicht als billige Arbeitskraft gesehen, die Hilfsjobs machen kann, sondern wurde als gleichberechtigte Partnerin ernst genommen. Er hat mir in allen Lebenslagen mit Rat und Tat zu Seite gestanden und mich durch seine ansteckende Freude und sein Vertrauen in mich über mich hinauswachsen lassen. Felix war für mich Mentor und guter Freund und wird mich wohl mein Leben lang begleiten.

Dorit Binder


Ich weiß gar wirklich wie oder wann ich Felix kennengelernt hab. Irgendwie bin ich mal zu ner Infoveranstaltung, dann ner Probe. Statt beim Schauspiel bei den Textern gelandet, Abendkasse, Kaffeepausen, kurz mal Hallo sagen bei ihm im Büro, Radio und Talkshow und am Ende auch Leser im Roten Arnold. Und irgendwie sind wir auch Freunde geworden.
Begeistern und mit seiner Energie anstecken, wenn es einen Menschen gab der das konnte, wie kein zweiter, war’s Felix. Egal wie dramatisch das jetzt klingt, so war es. Und jeden, den er angesteckt hat, hat er damit motivierter, glücklicher, begeisterter und eben besser gemacht. Und damit auch ein bisschen die ganze Welt.

Das letzte Mal hab ich ihn auf dem Campus gesehn, bei den orangenen Figuren. Fröhlich im Gespräch, kurze Pause für das typische „Hey Kaddy“. Ich bin kurz stehn geblieben, ein paar Sätze. Dann meint er „Jetzt musst‘ aber weiter, wir reden über Geheimnisse.“ Was für Geheimnisse das waren? Keine Ahnung, vielleicht erzählt er sie mir irgendwo irgendwann doch noch.

Kaddy (Katrin Jödicke)


Lieber Felix!

Dies ist der schwerste Text, den wir jemals für dich schreiben mussten, denn es gibt weder Tee und Kekse noch lustige Anekdoten von dir.

Kein Lächeln und kein „Jaaaaa, Maaaaann!“

Keine quietschige Stimme und keine anderen Imitationen.

Und auch kein „ich weiß gar nicht, wieso ihr an euren Texten zweifelt. Da steckt euer Herzblut drin, also sind sie gut, sie sind echt.“

So wie bei diesem Text.

Nur zwei Dinge bleiben.

Das Erste ist die Trauer.

Dein Tod hat eine große Lücke hinterlassen, die uns frösteln lässt.

freeze!“

Wir vermissen dich.

Nicht nur deine quirlige, energetische Art für die du berühmt warst.

Auch dein unerschütterliches Vertrauen in uns, deine herzlichen Umarmungen, deine Ermutigung auch zu Dummheiten und Aberwitz. Jedes Semester die gleichen Geschichten erzählt zu bekommen, von Barbara und Musti. Und deine Gabe, jeden Menschen so anzunehmen wie er ist, das Gute in jedem zu sehen und Gemeinschaft zu schaffen.

Du warst nicht nur ein Dozent, du warst ein Freund und Mentor, warst dir nicht zu schade, dich mit uns auf eine Stufe zu stellen, selber anzupacken und mit zu schwitzen und mit zu lachen.

Du hast manchmal gesagt, dass du nicht weißt, wie etwas werden wird oder wie man es zu Wege bringen soll, aber du bist fröhlich vorangegangen und hast alle um dich herum mit deiner großen Leidenschaft mitgerissen.

Wir wünschen uns, dass etwas davon in dieser Welt bleibt.

Dies ist das Zweite.

Du wirst immer bei uns bleiben, denn du hast uns alle berührt und verändert.

Du hast uns stark gemacht und uns auf unseren Weg gebracht.

Nun müssen wir vorangehen und die Zeit mit dir wird der Wind in unseren Segeln sein. Unsere Kreativität und unser Schaffen wird von dir geprägt sein.

Wir werden alle Erinnerungen an dich wie einen Schatz behüten und sie mit der Welt teilen.

Und Musti- Check!“

Du hast Unpünktlichkeit gehasst, weil du dir immer gleich Sorgen gemacht hast, wolltest aber nie der spießige Typ sein, der auf Pünktlichkeit besteht.

Warst bei allem immer viel zu früh da und nun bist du viel zu früh von uns gegangen.

Wir hätten dir -und uns- viel mehr Zeit gewünscht.

Wir vermissen dich.

Du warst mehr als nur ein Dozent, ein Freund, ein Mentor.

Du warst ein Held.

 
Verena Graf und Victor Venz


Bevor ich Felix begegnet bin, hätte ich mich wohl nicht getraut im Theater mitzuspielen und war bis „Mittsommer“ noch nicht ganz überzeugt, ob ich das schaffen würde. Felix hatte eine so ansteckende positive Ausstrahlung, die wahnsinnig motivierend war, sodass ich nicht nur mitspielen, sondern auch gleich eine große Rollen übernehmen wollte. Das ging vielen von uns so und dank Felix‘ Worten waren wir alle zwar immer ein klein wenig, aber nie zu sehr aufgeregt vor einer Premiere.

Wir vermissen dich sehr Felix. Jedes Mal, wenn man an deinem Büro vorbei kommt, hat man das Bedürfnis hinein zugehen und mit dir zu quatschen, über alles, positiv wie negativ, immer lustig und immer gut gelaunt, bei einem heißen Tee.

Lisa Marquardt


Wir leben mittlerweile in Dresden und studieren beide im Master an der TU Dresden. Wir spielen beide schon länger Theater und haben auch schon unter Felix Vorgänger an der HTWG gespielt.

Wir haben Felix bei seinem Einstellungsgespräch für die Stelle des Theaterleiters an der HTWG kennenlernen dürfen. Er kam rein wie ein Wirbelwind und hat uns Studenten wie auch das Präsidium durch seine frische Art und seinen Witz sofort voll und ganz von sich überzeugt. Danach waren wir bei mehreren seiner Stücke beteiligt, Anna bei Die Freiheit der Andersdenkenden und Mittsommer, Janek bei Mittsommer, Bedingungslos (Co-Regie und Dramaturgie als HIWI), Geschichten aus dem Jenseits (Co-Regie).

Anna: die positive Begeisterung, die Felix im Überschuss zu haben schien, schwappte sehr schnell auf mich über und besonders die Zusammenarbeit im Rahmen seines ersten Projekts an der HTWG (Die Freiheit der Andersdenkenden) habe ich sehr genossen. Ich hatte schnell das Gefühl, dass wir in Sachen Theater ähnliche Dinge sehen und fühlen. Es kam nicht selten vor, dass er in den Proben meine Gedanken aussprach und er sagte mir einmal, dass das auch andersherum so war. Auch auf einer persönlichen Ebene hat Felix bei mir sehr viel angestoßen, bewegt und ins Rollen gebracht. Danke, Felix, dass du mir geholfen hast, in meiner eigenen Entwicklung einen Schritt weiter nach vorne zu gehen!

Janek: Ganz besonders gerne erinnere ich mich an die Zeit zurück, in der wir zusammen ein Stück erarbeitet haben. Wir haben uns tagtäglich mehrere Stunden gesehen und das Besondere mit Felix war, dass die interessanten Gesprächsthemen nie ausgegangen sind und es war einfach immer herzlich und extrem witzig in seiner Gesellschaft. Felix war ein unglaublich wichtiger Freund und Weggefährte für mich. Seine Art und Weise, Menschen zu begeistern und auf unbekannte Situationen aufgeschlossen zu reagieren haben mich nachhaltig beeinflusst. Ich denke häufig an Ihn, wenn ich in einer Lebenssituation bin, in der ich zunächst nicht weiß wie ich mich verhalten soll. Dann höre ich öfters seine Stimme im Kopf, so kitschig wie das auch klingen mag. (Er fände das sicher total witzig, wenn er wüsste, dass er eine Stimme in meinem Kopf ist! 😊) Ich vermisse dich sehr!

Anna und Janek Zähringer